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Schäfer, S, Simmen HP

Dissertation: Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades, Master of Medicine (M Med)–der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich.
https://www.worldcat.org/title/proximale-humerusfraktur-analyse-von-registerdaten-der-arbetisgemeinschaft-fur-qualitatssicherung-in-der-chirurgie/oclc/971577577

 

Zusammenfassung

Die distale Radiusfraktur: Eine Analyse von 12’430 Patienten

Einleitung

Die distale Radiusfraktur ist die häufigste Fraktur. Das primäre Ziel dieser retrospektiven Studie war die Beschreibung des Patientenkollektivs mit einer distalen Radiusfraktur anhand von prospektiv erfassten Daten der Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung in der Chirurgie (AQC). Sekundäre Ziele waren Trends in der Behandlung von distalen Radiusfrakturen aufzuzeigen.

Material und Methodik

Im Zeitraum zwischen Januar 2004 bis Dezember 2013 wurden 13’349 Patienten mit der Hauptdiagnose „distale Radiusfraktur“ behandelt und in der AQC-Datenbank erfasst. Während dieser Studienperiode waren insgesamt 68 Kliniken an der Behandlung von distalen Radiusfrakturen beteiligt. Aufgrund von unvollständigen oder fehlenden Angaben wurden 919 Patienten ausgeschlossen. In der Studie verblieben somit 12’430 Patienten, 8’630 (69%) Frauen und 3’800 (31%) Männer mit einem Durchschnittsalter von 56 Jahren (0 bis 100 Jahre).

Resultate

Dreiundneunzig Prozent der Patienten erlitten eine isolierte distale Radiusfraktur. Es erfolgte eine notfallmässige (76%) oder geplante Hospitalisation (24%). Das Gros der Patienten (93%) wurde stationär während 4.7±4.2 Tagen auf einer Allgemeinabteilung (73%) hospitalisiert. Die Mortalität betrug 0.2%.

Zweiundneunzig Prozent der Patienten konnte nach Hause entlassen werden. Eine operative Behandlung erfolgte in 92%. Ein Oberarzt (42%) oder ein leitender Arzt (21%) führten vorwiegend die Operation durch. Die Teaching-Rate betrug im Durchschnitt 50%, wobei diese ab 2012 signifikant tiefer lag. Eine offene respektive geschlossene Reposition mit innerer Knochenfixation erfolgte in 67% respektive 11% der Patienten. Die Operation dauerte im Schnitt 63±38 Minuten und wurde in Regional- (51%) oder Allgemeinanästhesie (41%) ausgeführt. In 1.3% der Fälle traten perioperative Komplikationen auf. Es handelte sich am häufigsten um eine Läsion der Radialarterie, eine Fehllage der Implantate oder eine sekundäre Dislokation.

Eine stete Zunahme an gesunden Patienten mit operativ behandelten distalen Radiusfrakturen wurde über den Studien-Zeitraum festgestellt. Die offene Reposition und innere Knochenfixation als Nicht-Teaching-Eingriff durch Oberärzte durchgeführt zeigte eine signifikante Zunahme.

Diskussion

Unser Patientengut ist vergleichbar mit demjenigen anderer europäischer Länder. Ebenso vergleichbar ist die Zunahme an operativ behandelten distalen Radiusfrakturen.